Recap OMT-Seminar: SEO (auch für Zahnärzte) mit Mario Jung

Zwei Seiten – zwei Meinungen? Wir haben unseren Redakteur Christian und unsere freie Mitarbeiterin Nathalie zum SEO-Seminar mit Mario Jung geschickt. Warum die beiden Hobby-Fußballer künftig noch mehr Ideen für eine perfekte Spielstrategie haben und was das mit Suchmaschinenoptimierung für unsere Zahnarztpraxen zu tun hat? Das beantworten sie euch in ihrem Recap (von rekapitulieren) – aus Sicht des Redakteurs und der freien Texterin.


Was hat Fußball mit Suchmaschinen-Optimierung (SEO) für Zahnärzte zu tun? Antworten im Praxismarketing-Blog von parsmedia.

Foto: ©NON EXCLUSIVE / Getty Images Pro

Aufwärmen – warum ein SEO-Seminar?

Christian: Als mein Chef (der Klaus) mich ein paar Wochen vor dem Seminar fragte, ob ich Lust auf eine Runde SEO-Grundlagen vom OMT mit Mario Jung hätte, dachte ich 1. Grundlagen? Ich weiß doch schon viel über dieses SEO-Ding und 2. fragst du mich wirklich oder muss ich sowieso hin? Ich fühlte mich wie der coole Viertklässler, der mit den i-Dötzchen Hausaufgaben machen muss. Doch nach den zwei Tagen SEO-Nachsitzen weiß ich: Das Einmaleins der Suchmaschinenoptimierung sollte man immer wiederholen – und in einem guten SEO-Seminar lernt man sogar noch etwas dazu. So wie hier!


Nathalie: Sich weiterbilden lohnt immer: Ich habe nicht lang gezögert und Christian aufs SEO-Seminar von Mario Jung begleitet. Gut, ich habe mich gefragt, was Mario uns da zwei Tage erzählen will. Und eigentlich weiß ich, wie optimale Texte aussehen, oder? Am Ende waren die zwei Tage fast zu kurz für die super Inhalte, die Mario uns vermittelt hat. Ich habe mega viel gelernt: Richtig geiler (SEO)Content funktioniert am besten im Team und mit Strategie.


Nathalie Knipp (Kompaco Content Schmiede) / Christian Buhl (parsmedia Praxismarketing)

 


Jawoll, Trainer! Diese 10 Tipps vom Profi haben wir uns gemerkt

Mario Jung ist Fußballtrainer – und wir waren für zwei Tage seine Spieler. So hat es sich für uns zwei “Alt-Fußballer” angefühlt. Wie er die Dinge erklärt und rüberbringt, hat uns beide an unsere Zeit als aktive Kicker erinnert.

Kabinenansprache vor dem alles entscheidenden Spiel: Der Coach geht von Spieler zu Spieler. Schaut jedem tief in die Augen. Hier ein Schulterklopfer, da eine kleine Backpfeife zum Wachwerden. Er ist  bei uns angekommen: “Leute, wir haben einen langen Weg hinter uns. Keyword-Stuffing, falsche Überschriften, richtig schlechter Content? Das ist vorbei! Heute könnt ihr zeigen, was ihr gelernt habt. Geht jetzt da raus und fragt die Menschen was sie wirklich suchen! Und anschließend liefert ihr richtig ab.” Jawoll, Trainer – und hier sind Deine 10 wichtigsten Tipps!

1. Es steht und fällt mit der Keyword-Recherche

Christian: Suchen Sie “Zahnimplantate aus Magdeburg für mehr Biss mit Zahnimplantaten und ein schöneres Lächeln mit Zahnimplantaten”? Der eine oder andere glaubt immer noch,  mit Keyword-Stuffing könnte man sich einen der begehrten Plätze auf Seite 1 sichern. Bullshit, sagt der Trainer!

In die Champions League der Google-Suche kommt nur der, der die Suchintention des Nutzers trifft: Antworten auf die Fragen haben, die Menschen im Netz stellen (vereinfacht dargestellt). Ok, keine ganz neue Erkenntnis für mich. Trotzdem möchte ich in Zukunft noch mehr darauf achten. Danke für den Fokus auf die wichtigen Dinge!

Das nehme ich mit:

  • weiter gezielt die Bedürfnisse von Kunden / Patienten erfragen
  • semantische Keywords herausfinden

Nathalie: Gerade als freie Texterin ist es wichtig, sich regelmäßig in die Schuhe der Leser zu stellen. Verstehen, welche Informationen gefragt sind und wo die Menschen gerade stehen. Klar, die Keyword-Recherche ist das Gerüst oder die Spielstrategie. Guter Content interpretiert diese variantenreich, nutzt die Klaviatur der Sprache und trifft am Ende die Suchintention der Leser.

2. Der User ist wichtiger als die Suchmaschine

Christian: Bei uns ist der User im besten Fall der nächste Patient. Der Webtext muss ihn dazu veranlassen, die Praxis anzurufen. Das schaffen wir nur, wenn wir Inhalte bieten, die ihm gefallen.

Es muss ein Text entstehen, der den Leser genau dort abholt, wo er sich gerade befindet. Jemand, der sich über Zahnimplantate informiert, hat sich wahrscheinlich noch gar nicht für oder gegen eine Behandlung entschieden. Er sucht nach grundlegenden Informationen.

Wir machen weiter:

  • Inhalte bieten, die den Nutzer auf der Seite halten
  • auf interne Verlinkungen achten (bieten Anreize zum Weiterlesen)
  • interessanter Aufbau des Artikels (Storytelling)

Nathalie: Welches Problem deines Kunden löst du? Wenn die Antwort auf die Frage nicht klar ist, darf die Texterin das Spielfeld nicht betreten. Optimale Inhalte beantworten die Fragen des Lesers treffsicher. Genauso wichtig ist, das Spiel spannend zu eröffnen: Der Einstieg in den Text muss den Leser in seiner Suchintention bestätigen. Mach ihn neugierig. Er soll lesen, wie du sein Problem löst.

3. Mit der richtigen Content-Strategie ans Ziel

Christian: Problem und Lösung. Beides gehört in einen guten Webtext für eine Zahnarztpraxis. Die Nutzer haben durch ein bestimmtes auslösendes Ereignis die Absicht, eine Lösung zu finden. Also zum Beispiel: Zahn abgebrochen – Suche nach schneller Hilfe, nach passendem Zahnersatz.Diese Lösung müssen wir Ihnen zeigen. Am besten in Form von gut aufbereiteten Informationen in einem – für die Praxis – relevanten Kanal.

Machen wir so schon. Trotzdem habe ich etwas gelernt:

  • Noch gezielter die Ziele für die Content-Strategie definieren
  • Mehr Wert auf Contentrecycling legen

Nathalie: Der Angst der Torhüterin vor dem Elfmeter – oder der Druck der Texterin, jede Woche einzigartige Einfälle zu haben. Erkenntnis 1: Der Schütze hat mehr zu verlieren beim Elfmeter. Erkenntnis 2: Die Leser erwarten regelmäßig neue Inhalte. Die Texterin darf bestehenden Content ruhig verbessern und ausbauen.

4. Ein guter Text sieht auch auf dem Handy gut aus

Christian: Innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate wird Google vollständig auf Mobile first setzen.  Ein Text, der auf dem Handy nicht lesbar ist, landet bei Google auf den Abstiegsplätzen. Nun bin ich aber Texter – und habe mit Design wenig am Hut. Wie also kann ich mit meinen Mitteln einen Text erstellen, den die Nutzer / Patienten nicht gleich wegwischen?

Klar! Kurze Sätze schreiben, Elemente wie Infografiken einbauen und lange Textabschnitte unterbrechen. Kenne ich natürlich.

Doch auch hier gilt:

  • Die Grundlagen trainieren und besser werden.
  • Optimieren, bis einer weint!

Nathalie: Ich lese viel auf dem Handy, wenn ich unterwegs bin. Und ich lese ausführliche Texte. Wenn sie gut strukturiert und in Häppchen aufgeteilt sind. Bilder und Grafiken lockern den Text auf. Genauso wichtig sind Absätze, die der Leser schnell erfassen kann. Spätestens nach zwei Absätzen hilft eine Überschrift, damit Leser in langen Texten den roten Faden behalten.

5. Linkbuildung mit klaren Regeln

Christian: Ein Backlink von Wikipedia? Schön für den, der ihn hat! Der Zahnarzt aus Pusemuckel-West kann da nicht mithalten. Also heißt es: weiter fleißig Links sammeln. Linkbuilding ist ein wichtiger Rankingfaktor.

Das gilt auch für die internen Verlinkungen. Im Text über Zahnimplantate aus Magdeburg kann ich interne Links zum Blogbeitrag setzen, in dem ich die Frage beantworte “Was kostet ein Zahnimplantat?”. So erleichtere ich Google, die notwendigen Informationen zu finden und biete den Nutzern zusätzlichen Content.

Und sonst:

  • Vorsicht vor Linkkauf!
  • klares Linkprofil erstellen
  • interne Verlinkungen pflegen

Nathalie: Als Texterin die internen Verlinkungen im Blick zu haben, war für mich Fleißarbeit. Jetzt erkenne ich: Es zahlt auf das Ranking ein und hilft mir, die Content-Strategie zu überprüfen. Wenn ich untergeordnete Fragen aus meinen Artikeln zu Antworten verlinken kann, scheint die Strategie zu stimmen. Fehlen mir Artikel zu diesen Fragen, muss ich diese ergänzen.

6. Meta-Daten für Menschen und Maschinen

Christian: In jedes Textdokument schreibe ich als Erstes oben in die Kopfzeile den Meta-Title und die Meta-Description. Schon vor dem Seminar wusste ich, dass der Title ein wichtiger Rankingfaktor ist. Nach dem Seminar weiß ich, dass ich hier in Zukunft noch genauer auf die Formulierung achten sollte.

Das solltest Du beachten:

  • Emojis wie 🍀 heben den Title ab (nicht alle Grafiken werden dargestellt)
  • kein Keyword-Stuffing im Meta-Title
  • mit der Description Interesse wecken

Nathalie: Meta-Daten – der Teil, wo meine Technik-Aversion beginnt. Ich schreibe schöne Texte und stopfe nicht die wichtigsten Keywords in 125 Zeichen. Wie gut, dass ich jetzt weiß, dass die Meta Description vor allem ein Ziel hat: Der kurze Text in der Google-Suche soll den Nutzer aufmerksam machen. Kein Keyword-Stuffing, sondern ein Text, der Lust auf mehr macht und mit Emojis garniert wird. Jetzt bin ich im Boot.

7. Strukturierte Daten liefern Informationen

Christian: Jetzt kommen wir langsam in die Technikabteilung. Als Verteidiger im unterklassigen Fußball hatte ich mit Hacke, Spitze, Einszweidrei wenig am Hut. Als Texter, der bei Mario Jung ein SEO-Seminar belegt hat, komme ich an dem Thema nicht vorbei.

Zum Glück! Strukturierte Daten sind eine coole Möglichkeit, sich von anderen Suchergebnissen abzuheben. Zum Beispiel mit einer Antwort auf die Frage “Was kostet ein Bleaching in Berlin?” WIr geben die Antwort!

Merke:

  • schema.org fasst Auszüge aus dem Webtext zusammen
  • die Snippets können die Click-Through-Rate (CTR) erhöhen
  • strukturierte Daten sind ein wichtiger Rankingfaktor

Nathalie: Strukturierte Daten klingt nach komplizierter Excel-Liste. Und das war für mich ein Ding für die Technikfreaks. Nicht mein Job als Texterin. Dank Mario weiß ich jetzt, dass gute SEO-Inhalte Teamwork sind. Und welche Rolle ich als Texterin vor allem bei den Snippets spiele.

8. Content-Veredelung

Christian: Wenn man seit 3 1/2 Jahren jeden Tag über Zahnmedizin schreibt, kommt einiges an Text zusammen. Content-Veredelung ist deshalb mein neues Lieblingswort. Und Google mag es auch!

Für unser eigenes Informationsportal Information-Mundgesundheit veredeln wir schon, was das Zeug hält. Auch für die Blogs unserer Praxen gehen wir diesen Weg schon länger. Mit meinem Chef muss ich das nicht mehr absprechen. Wenn dieser Satz online zu lesen ist, hat er ihn in der finalen Korrektur des Recaps durchgewunken.


Nathalie: Viele von uns trauen sich erst aufs Spielfeld, wenn wir zu 120 Prozent auf jede Situation vorbereitet sind. Geht’s raus und spielt, ist aber besser als jede Theorie. Wie gut unser Text ist, sehen wir erst, wenn die Leser ihn bewerten, beispielsweise mit einer hohen Verweildauer auf der Seite. Nehmen wir die Daten, bewerten sie richtig und verbessern unseren Content – statt ständig neu zu starten.

9. Hard-Skills der Website

Christian: Kommen wir zu dem SEO-Kram, mit dem ich als Texter in der Regel nicht viel zu tun habe: Programmierung, URL-Name, Struktur und Ladezeiten. Ich gebe das gerne an meine lieben Kollegen aus Magdeburg weiter. Wenn ich dann passend dazu den perfekten Text liefere, gibt es keine Ausreden mehr für einen Platz auf Seite 23.

Die Standards:

  • eindeutiger Name für die Website
  • klare Keyword-Map
  • Ladezeiten sind wichtiger Rankingfaktor

Nathalie: Puh … jetzt wird es richtig technisch. Ruhig bleiben: Ich habe gelernt, dass Teamarbeit der Weg zum Erfolg ist. Mario gibt einen verständlichen Überblick über die Hard-Skills der Webseite. Den verstehen Schöngeister wie ich. Und vor allem verstehe ich besser, worüber meine Technik-Kollegen reden.

10. SEO braucht Zeit

Christian: Und zum Schluss meines Parts die wichtigste Erkenntnis: SEO ist ein Prozess und benötigt Zeit.

Nach dem Seminar glühte mein Schädel. Weil ich viele Dinge am liebsten gleich umsetzen wollte. Wie bei einem jungen Fußballer, der zum ersten Mal Lionel Messi kicken sieht und seine Tricks danach auf dem Bolzplatz ausprobiert. Doch richtig gut wird man nur durch tägliches Training.

Das nehme ich mit:

  • eingefahrene Routinen neu überdenken
  • noch engere Zusammenarbeit mit Programmierern und Designern
  • langfristig Content-Recycling verstärken

Nathalie: Vorsicht Phrasenschwein: Wenn du es nach ganz oben schaffen willst, reicht Talent nicht aus. Tägliches Üben macht den Meister. Wir haben zwei Tage lang wertvolle Tools für das täglich Training bekommen. Diese in die tägliche Arbeit einzubringen und stetig weiterzuentwickeln, ist die Basis für Erfolg. Und im richtigen Moment entscheidet der kreative Geistesblitz das Spiel.


Suchmaschinenoptimierung ist ein Prozess und die Parameter sind im Fluss. Das aktuelle Wissen dazu sollte regelmäßig überprüft werden. Umso besser, wenn ein Experte die eigene Wertung bestätigt.

Foto: ©yuran-78 / Getty Images Pro


Unser Spielanalyse: Das Fazit nach 2 Tagen SEO mit Mario und dem OMT

Christian: Als Texter bin ich lieber eine kreative Nummer 10 als ein abkippender 6er oder eine falsche 9. Ich liebe die Freiheit auf dem Spielfeld. Wenn ich Satz für Satz aufs Weiß bringe, fühlt sich das gut an. Ich bin im Flow. SEO grätscht mir nicht mehr dazwischen. Denn mir gelingt mittlerweile die Mischung aus nutzerrelevanten Inhalten, gut lesbaren Texten und wichtigen Keywords. Das ist der Hattrick des guten Schreibens!


Nathalie: Klar waren einige Tipps nicht neu für uns. Wir schreiben Texte für die Leser. Und achten darauf, dass die Suchmaschine unsere Inhalte gerne crawlt. Wir setzen die Keyword-Analyse geschickt ein, um W-Fragen der Leser zu beantworten. Wir strukturieren unsere Texte, bieten den Lesern kleine Häppchen mit sinnvollen Zwischenüberschriften. Und wir hatten eine gute Vorstellung davon, was unsere Kollegen im technischen SEO und in der Programmierung beisteuern.

Wir haben auch Neues gelernt: Regelmäßiger Content ist wichtig, weniger Themen können manchmal mehr sein. Künftig werden wir noch genauer hinsehen, wo wir gute Inhalte haben, die wir stetig verbessern. Strukturierte Daten sind eine optimale Möglichkeit, sich von Wettbewerbern abzuheben. Und Mobile First heißt für uns Texter immer auf optimierte Texte für den kleinen Bildschirm zu achten.


Die Teilnehmer des Seminars Suchmaschinenoptimierung (SEO) mit Mario Jung (ReachX/OMT)

Mario Jung (oben Mitte) und seine SEO-Mannschaft in Köln


Die 16 Stunden im SEO-Seminar mit Mario Jung waren die erste Halbzeit. Wir sind uns beide einig, dass wir mehr wollen. Vielleicht schon auf dem OMT in Wiesbaden am 4. September. Man sieht sich!


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