Aufbau Deiner Arbeitgebermarke oder hektische Personalsuche für die Zahnarztpraxis?

Für die Zahnarztpraxis neue Mitarbeiter finden – so bekommst Du auch langfristig die passenden Bewerber:Innen.

Die Frage für die Zukunft als “Arbeitgeber Zahnarztpraxis” lautet vor allem:  “Wie erfolgreich ist Deine Personalsuche auf lange Sicht, ohne den Aufbau einer coolen und magnetischen Arbeitgebermarke? Oder anders gefragt: Wie wichtig ist es, auch beim Thema Personal in eine langfristige Strategie zu investieren, statt immer dann – wenn gerade Personalmangel herrscht – in hektischen Aktionismus zu verfallen?” 

Sehr subjektive Antworten auf diese Fragen gibt Euch unser Geschäftsführer Klaus Schenkmann in den Folgen 10 und 11 von punk.tuell, dem parsmedia Marketing-Shortcast (ein Podcast im Kurzformat). Die wichtigsten Aussagen rund um die Personalsuche und die Personalgewinnung für Deine Zahnarztpraxis liest Du in diesem Blogartikel.


Praxismarketing-Blog von parsmedia: Aufbau Deiner Arbeitgebermarke oder hektische Personalsuche für die Zahnarztpraxis?
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Dieser Blogartikel fasst die wesentlichen Themen unserer Shortcast-Folgen sinngemäß zusammen. Zitate sind nicht wortwörtlich. Im Original hörst Du die Episoden hier:



 


Kurzfristig Mitarbeiter für Deine Zahnarztpraxis finden?

Du kennst das sicher auch: Eine erfahrene Assistentin hat plötzlich gekündigt. Du suchst als Zahnärztin oder Zahnarzt eine Schwangerschaftsvertretung. Eine Mitarbeiterin ist längerfristig erkrankt.

Wer aktuell Personal für die Zahnarztpraxis sucht, der muss natürlich sofort tätig werden. Zum Beispiel so:

  • Stellenangebote in den bekannten Dental-Portalen
  • “Job-Post” und Stellenangebote in den sozialen Netzwerken
  • eine ausgewählte Zielgruppe per Social Media Ads – also Anzeigen auf Facebook und Instagram – auf eine Karriereseite lenken und Bewerbungen mit wenigen Klicks online ermöglichen

Alles das kennst Du, siehst Du täglich und setzt Du sehr wahrscheinlich auch für die Personalsuche Deiner Zahnarztpraxis ein.

Gutes Personal für Deine Zahnarztpraxis zu finden, wird immer schwerer werden. Der Fachkräftemangel trifft die Dentalbranche erst in den kommenden Jahren mit voller Wucht – da sind sich die Personal-Profis einig. Einfach bei Bedarf über Online-Anzeigen  oder Social-Media-Kampagnen neues Personal finden, wird nicht mehr so erfolgreich sein wie bislang.

Es geht aber nachhaltiger. Stichwort “Employer Branding”! Der Aufbau einer Arbeitgebermarke eingebunden in ein strategisches Praxismarketing-Konzept.

Employer Branding - Was versteht man darunter genau?

Schild: Employer Branding
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Employer Branding bedeutet, dass bewährte Konzepte aus dem Marketing für die Personalsuche angewendet werden. Wir stellen uns als einen attraktiven Arbeitgeber vor und schaffen uns einen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern. Das kennst Du aus dem Praxismarketing schon, nur dieses Mal geht es eben nicht um Kunden – also Patientinnen und Patienten – sondern um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deiner Region.

“Employer Branding ist eine unternehmensstrategische Maßnahme, bei der Konzepte aus dem Marketing – insbesondere der Markenbildung – angewandt werden, um ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben.” Quelle: Wikipedia

Im besten Fall wissen alle Fachkräfte in Deiner Region, dass Du ein ausgezeichneter Arbeitgeber bist – und zwar schon bevor Du jemanden benötigst. Kommt der Fall, dass Du für Deine Zahnarztpraxis kurzfristig Personal suchst, steigen die Chancen auf die passenden Bewerbungen.

Employer Branding, Arbeitgebermarke - Wie mache ich das?

Der Aufbau einer Arbeitgebermarke benötigt eine Aufnahme der Ist-Situation. Klaus erklärt, dass es einer der härtesten Punkte überhaupt ist. “Hierbei gilt es, offen und ehrlich zu sein. Alles worauf es ankommt, sind Du und Dein Team, sind Eure Werte, die ihr nach außen kommunizieren müsst.”

  • Seid ihr ein Team, das loyal und wertschätzend miteinander umgeht?
  • Suchst Du für Deine Praxis Personal, weil jemand den Wohnort gewechselt hat oder weil eine Schwangerschaft zu einer Arbeitspause führt?
  • Oder hast Du eine hohe Fluktuation unter Deinen Mitarbeitern?

Bei letzterem solltest Du unbedingt dort anfangen, am besten mit externer Hilfe.

  • Wo stehen wir?
  • Wo wollen wir hin?
  • Welche Ziele verfolgen wir und wie muss unser Team gestaltet sein, um diese Ziele zu erreichen?

Das sind die zentralen Fragen, die Du zuerst beantworten musst. Aus diesem Ist-Stand heraus, fängst Du an, Deine Arbeitgebermarke zu entwickeln. Dabei muss unbedingt die Perspektive der Arbeitnehmer eingenommen werden. Denn am Ende geht es nie um Dich, sondern um die Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen, die Du gerne in Deinem Team hättest.

Wie baue ich eine attraktive Arbeitgebermarke auf?

Um sich dauerhaft von den Kollegen in Deiner Umgebung zu unterscheiden, braucht Deine Praxis etwas, dass sie ganz klar von anderen Arbeitgebern positiv abhebt.

“Du musst bieten, nicht suchen”, sagt Klaus unseren Partnern und Kunden – den Zahnärztinnen und Zahnärzten – immer wieder.

Und das muss auch schon beim jetzigen Personal beginnen. Denn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Du hast, sind Deine wichtigsten Argumente überhaupt.

“So wie Dich Deine Patienten als guten Zahnarzt weiterempfehlen, können Dich Deine Mitarbeiter als guten Arbeitgeber weiterempfehlen. Multiplikatoren heißt das. Sie sind Dein wertvollstes Potenzial, um neue Mitarbeiter zu finden. Ob im privaten Umfeld oder in Sozialen Netzwerken: Wer die Arbeit in Deiner Praxis liebt und hier Erfüllung gefunden hat, der trägt es weiter, der erzählt es anderen, der begeistert andere für Dich und Deine Praxis.”

Kostenfreies Obst und kostenlose Getränke reichen dafür allerdings nicht mehr aus, um Arbeitnehmer wirklich zu begeistern. Klaus rät, sich darüber Gedanken zu machen, welche Fakten wirklich für Arbeitnehmer wichtig sind. Notfalls müssen diese geschaffen werden, wie beispielsweise mehr Freizeit, weil freitags um 13 Uhr für alle Feierabend ist und Deine Mitarbeiter dadurch einen echten Mehrwert haben.

Teilhabe und Wertschätzung sind ebenso enorm wichtige Punkte für ein funktionierendes Miteinander. Daher ist es wichtig, das Team beim Aufbau einer Arbeitgebermarke von Anfang an mit einzubinden.

Praktische Tipps für den Aufbau einer Arbeitgebermarke

“Setz Dich mit Deinem Team zusammen und skizziert gemeinsam einmal ganz genau, wer denn eigentlich optimal zu Euch passt”, sagt Klaus in seinem Podcast. “Definiert die Werte Eurer Praxis und Eures Miteinanders als Team und – ganz wichtig – stellt gemeinsam heraus, was Euch für andere besonders macht. Stellt Euch konkret die Frage: Warum lohnt es sich für jemanden, den Arbeitgeber zu wechseln und in Zukunft bei Euch zu arbeiten?”

Das Team einzubinden zeigt Interesse und Wertschätzung. Der Lohn dafür sind Loyalität und die Chance zukünftig Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter zu bekommen, die wirklich zu Euch passen: Menschen, die genau in Deiner Praxis arbeiten möchten und nicht irgendwo, weil sie gerade auf der Suche nach irgendeinem neuen Job sind.

Erst, wenn diese Punkte wirklich klar sind, “wenn die Hausaufgaben gemacht sind”, wie Klaus erklärt, “also die Werte, Ziele, der Mehrwert für die Mitarbeiter herausgearbeitet sind”, dann ist der Stoff da, den es zu erzählen gilt und das am besten so, dass die Praxis 365 Tage im Jahr sichtbar ist.”  Wie dabei zu beachten ist, hat Klaus in unserem Marketing- Podcast ebenfalls erklärt und er betont dabei eines immer wieder: Authentizität.

Wenn ein Zahnarzt neues Personal sucht, dann sucht er oft erfahrene Kräfte, die mit Lust an ihrer Aufgabe eine sofortige Unterstützung im Praxis-Alltag sind. Diese stehen allerdings meist schon in Lohn und Brot. Die Herausforderung ist also, die richtigen Informationen, Argumente und Emotionen sichtbar zu machen. Denn: Wer einen einigermaßen passablen Job aufgibt, um etwas Neues zu beginnen, möchte wissen, mit wem er es zu tun hat und möchte wissen, was auf sie oder ihn zukommt.

Optimiere die Karriereseite Deiner Zahnarztpraxis

DIe Karriereseite der Zahnarztpraxis Zahnärzte am Lutherplatz in Langen: junge Frauen unterhalten sich

Ein entscheidender Punkt, der uns immer wieder in der langjährigen Zusammenarbeit mit Zahnarztpraxen aufgefallen ist. Die Karriereseite auf der Webseite der Praxis (sollte es sie wirklich geben) bietet bei den meisten einfach Stellenausschreibungen.

Doch das ist wenig überzeugend. “Die Karriere-Seite hat erst mal eine andere Aufgabe: Sie ist der Magnet für Menschen, die wissen wollen, wer Du bist – wer ihr wirklich seid. Zeig Dich, Dein Team und Deine Praxis mit authentischen Fotos – mit Aussagen, die eindeutige Mehrwerte für alle bieten, die zukünftig bei Dir arbeiten sollen” betont Klaus.

Die Karriereseite sei also nichts anderes als eine permanente Bewerbung in Richtung zukünftiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Folgende Punkte sollte die Seite erfüllen:

  • Sie ist eine eigenständige Unterseite der Webseite, gegebenenfalls eine eigene externe Landingpage (das muss individuell entschieden werden, je nach strategischem Ansatz).
  • Sie ist optimiert für alle mobilen Endgeräte – mobil first ist entscheidend für Deinen Erfolg.
  • Auf den ersten Blick muss klar werden, wo der große Vorteil, der Mehrwert ist für diejenigen ist, mit denen Du in Kontakt treten willst.
  • Vergiss banale Floskeln und setze auf echte, treffende Aussagen – am besten von Dir und Deinem Team.
  • Keine überzogene Werbewelt schaffen, zeigt Euch wie ihr seid: authentisch.
  • Biete Links zu Deinen aktuellen Stellenangeboten, die auf eigenen Seiten stehen.
  • Setze Call-to-Action: Kontaktaufnahme-Möglichkeiten und “Bewirb-dich-jetzt”-Button.
  • Sorge für eine für schnelle und unkomplizierte Bewerbung mit wenigen Klicks.

Jeder dieser Punkte trägt dazu bei, dass die Seite wirkliche viele interessierte mögliche Bewerber zum Nachdenken anregt und im Idealfall zu einer Kontaktaufnahme führt.

Die Links zu den Stellenangeboten haben dabei noch weitere Vorteile, so Klaus: “Nur so kann das Jobangebot für Google for Jobs optimiert werden und auch in anderen Kanälen – oder auch Facebookgruppen – direkt geteilt werden.”

Social Recruiting - ein Weg zum Erfolg

Die sozialen Netzwerke zu nutzen, ist ein wichtiger Schritt, um erfolgreich Fachkräfte auf die Praxis und auf die guten Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. “Social Recruiting – also die Personalgewinnung über die sozialen Netzwerke ist zurzeit das Thema. Und das völlig zu Recht. Nirgendwo gibt es bessere Möglichkeiten bei der gewünschten Zielgruppe sichtbar zu werden und zu bleiben”, sagt Klaus.

Allerdings ist es mit nur wenigen Posts nicht getan. “Social Recruiting funktioniert vor allem in Verbindung mit dem Aufbau einer Arbeitgebermarke und einer Community aus Fans, für die Deine Botschaften gemacht sind und die sie auch weitertragen – und das braucht Zeit, Kreativität und Budget”, erklärt er weiter.

Sein Beispiel: 1000 Follower nutzen nichts, wenn sich darunter vor allem andere Zahnarztpraxen, Vertreter der Dentalbranche und einige Bekannte befinden. Wirklich “social” sei es, sich mit dem Account dort zu beteiligen, wo potenzielle Bewerberinnen und Bewerber  sind – und das heißt vor allem in der Region.

Klaus hat einen Tipp: “Folge Profilen aus der Region und kommentiere deren Posts umso sichtbar zu werden: bei Sportvereinen, Fitness-Studios, Städten, Persönlichkeiten – bei allen, die dort eine große Reichweite und Popularität haben, wo Du auch sichtbar sein möchtest. Das ist ein Teil des Community-Managements und unabdingbar im Social Recruting. Es hilft, Deine Arbeitgebermarke aufzubauen, erhöht Deine Sichtbarkeit und das dort, wo Du Deine nächsten Mitarbeiter finden willst. In Deiner Stadt, in Deiner Region.”

Mehr dazu in unserer aktuellen Episode von punk.tuell: „BE SOCIAL“ – vom Geben und Nehmen in den sozialen Netzwerken.

 


Instagram, Facebook, TikTok oder alles - was ist besser für die Zahnarztpraxis?

Social MEdia im Einsatz in der Zahnarztpraxis: junge Menschen machen Selfie mit Mundschutz
©Foto: Canva / ottonbro / Pexels

Es gibt kein besser oder schlechter, es gibt nur ein #kommtdraufan, sagt Klaus. “Du musst halt da sein, wo die Menschen sind, die Du erreichen willst. Instagram, Facebook und Co sind am Ende nur Medien und Kanäle. Bevor Du damit loslegst, heißt es auch im Personalmarketing: Ziele definieren und daraus die relevanten Zielgruppen ableiten.

Wenn Du die kennst, dann weißt Du auch, auf welchen Kanälen Du aktiv werden musst. Es ist nun mal ein Unterschied, ob Du junge Azubis suchst, die einen großen Teil Ihres Lebens auf TikTok, YouTube und auch noch auf Instagram unterwegs sind – oder ob Du die gestandene Dentalhygienikerin oder den erfahrenen Oralchirurgen suchst – und Dich auch mit einer Plattform wie Linkedin auseinandersetzen solltest”, erzählt Klaus in seinem Shortcast.

Content ist King - alles andere sind Werkzeuge

Als Journalist betont Klaus natürlich, dass es vor allem darauf ankommt, gute Inhalte zu haben. Witzig, emotional, authentisch, echt und in guter Bild- und Erzählqualität. Texte und Bilder, Videos und Audios – alles ist möglich und erfüllt je nach Anforderung die Zwecke. “Wer eine gute Geschichte zu erzählen hat, sollte sie auch streuen”, sagt Klaus.

In den Netzwerken muss ja nicht Schluss sein. “Wenn der Content einmal erstellt ist und gut gemachte Stellenangebote vorliegen – warum nicht überall da streuen, wo sie potenziell auf Gegenliebe treffen können – der Aufwand dafür bleibt sicher überschaubar.”

Immer wieder machen unsere Praxen sogar gute Erfahrungen mit den Portalen der Zahnärztekammern, insbesondere wenn es um Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner geht. Jobportale erhöhen die Reichweite noch einmal. Und ganz klassisch: Auch eine Anzeige in der Zeitung erreicht mehr Menschen, als viele denken.

“Klar lesen die Unter-30-Jährigen wenig bis kaum die Zeitung. Aber ihre Eltern, Tanten, Onkel und Großeltern tun es oft noch. Nicht selten landen diese Anzeigen dann über den Weg in den WhatsApp-Familien-Gruppen und letztlich dort, wo Du sie streuen wolltest”, sagt Klaus.

Am Ende geht es also auch im Personalmarketing um die gleichen Themen und Fragestellungen, wie im Patientenmarketing:

  • Wer sind wir (Werte und Positionierung)?
  • Wo möchten wir hin (Ziele)?
  • Wen müssen wir erreichen (Zielgruppen)?
  • Wo erreichen wir unsere Zielgruppen (Kanäle)?
  • Welche Bedürfnisse hat unsere Zielgruppe (Botschaften)?

Wenn Du Fragen dazu hast, schreib uns gerne ein E-Mail an redaktion@parsmedia.info oder schreib Klaus auf den Kanälen an, auf denen Du auch online bist.

Wir bringen Praxismarketing auf den Punkt. Als Shortcast: kurz, prägnant und auf das Wesentliche reduziert. Von Klaus erfahrt Ihr, wer wir sind und warum wir im Praxismarketing genau so agieren. Statt „Marketing-Blabla“ gibt es Klartext – aus unserer Sicht und gerne auch mit Punk-Attitüde. Ob es Dir was bringt? #kommtdraufan

punk.tuell, der parsmedia Praxismarketing-Podcast

Klaus Schenkmann
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